Nabelschnur
die mich verbindet
mit meiner Mutter
mit meiner Geschichte
die mich genährt hat
im warmen Meer
die gekappt wurde
die ewig bleibt
als Knoten in meinem Bauch
als Erinnerung an die Verbundenheit
Ich spreche seine Sprache
aber er hört mich nicht
er bleibt stumm
Die Worte
füllen meinen inneren Raum
Sie sind meine Verbündeten
in meiner Einsamkeit
Mit Worten baue ich meine Welt
ohne ihn
Zorn
dampft aus allen meinen Poren
Ohnmacht
verstopft meine Seele
eine verschlossene Ofenklappe
dahinter brodelt es infernalisch
Aber Rebellion
ist undenkbar
denn dann müsste ich
ohne seine Liebe leben
bestraft und allein
ein Riss in der Seele
Ich suche
meine Ziele
meine Wünsche
mich
probiere Kleider an
und Lebensweisen aus
chaotische Verwirrung
aber auch kraftvolle Klarheit
ich handle
ohne nachzudenken
meine Füße
finden ihren Weg
Das Zimmer meines Lebens
räume ich auf
Stück für Stück
Ich habe etwas zu verlieren
nichts ist mehr so leicht wie früher
aber ich beschwere mich nicht
manchmal im Nebel
manchmal wie einen Silberfaden
Es gibt kein Zurück
Und manchmal sogar
überfallt mich am Wegesrand
die Zuversicht
Die Sonne versinkt
Fußspuren im nassen Sand
zeugen von langen Wegen
allein und zu zweit
gradlinig und im Kreis
Zorn Schmerz Trauer
verblassen im Sternenlicht
was bleibt ist
Erinnerung Gewissheit Einsamkeit
Luftwurzeln
aus dem Boden
bis in die Wolken
Ich will Anker werfen
in Himmel und Erde
die Sterne berühren
die Herzen streifen
mit meinen Luftwurzeln
Birgit Köhler
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